
Kein Alkohol in der Schwangerschaft
Alkohol ist gesellschaftsfähig und jederzeit verfügbar, auch für Schwangere. Nicht selten wird die freudige Nachricht vom sehnsüchtig erwarteten Nachwuchs mit einem Glas Sekt gefeiert, denn ein Glas soll bekanntlich nicht schaden. Aber eigentlich sollte die Devise lauten: Kein Alkohol in der Schwangerschaft. Warum erläutern wir weiter unten im Artikel.
Wie viel Alkohol ist in der Schwangerschaft erlaubt? Alkohol ist ein potentes suchterzeugendes Nervengift. Wenn eine Schwangere Alkohol zu sich nimmt, geht dieser ins Blut über. Der Blutkreislauf der Frau und der des ungeborenen Kindes sind über die Nabelschnur miteinander verbunden, das Kind trinkt also mit.
Trotz der hohen gesellschaftlichen Toleranz gegenüber Alkohol wäre jeder entsetzt, wenn eine Mutter die Milch in der Flasche ihres Kindes mit einem Schnaps anreichern würde. Eine Schwangere, die Alkohol trinkt, tut nichts anderes, es wird nur nicht wahrgenommen. Ganz besonders schädlich für das Kind ist das Rauschtrinken.
Aber auch das tägliche Glas Wein oder das Bier zum Essen ist bereits schädlich für das Kind, insbesondere deshalb, weil wegen der noch nicht vollständig entwickelten Leber der Alkoholabbau sehr langsam erfolgt. Also gilt: kein Alkohol in der Schwangerschaft, grundsätzlich birgt jede Zufuhr des Nervengiftes die Gefährdung einer Schädigung des Kindes in sich.
Kein Alkohol in der Schwangerschaft eher selten
In der Praxis verzichten allerdings 80 Prozent der Schwangeren nicht auf Alkohol während der Schwangerschaft wobei es doch heißen sollte: Kein Alkohol in der Schwangerschaft. Welche Folgen hat Alkohol für das Kind? In den ersten Wochen, in denen die Frau häufig noch nicht sicher ist, ob sie schwanger ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten.
Entweder wirkt sich der Alkohol nicht aus oder er führt zu einer letalen Schädigung des Fötus, der dann abgeht. Sind die ersten drei Wochen der Schwangerschaft vorbei, ist der Fötus widerstandsfähiger und kann, anstatt zu sterben, Defizite ausbilden. Häufig äußern sich diese in Behinderungen, die dann beim geborenen Kind sichtbar werden.
Die Symptome können sehr vielfältig sein, von leichten Einschränkungen bis hin zu einer massiven lebenslangen Pflegebedürftigkeit. Sie werden als FAE (Fetale Alkoholeffekte) oder in stärkerer Ausprägung als FAS (Fetales Alkoholsyndrom) bezeichnet und unter dem Überbegriff FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst.
Typische Anzeichen sind:
Bei alkoholabhängigen Schwangeren beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind FADS ausbildet, etwa 30 bis 40 Prozent.
Was können Schwangere tun? Auch Frauen, die nicht alkoholabhängig sind, kommen immer wieder mit Alkohol in Kontakt. Der beste Ratschlag, völligen Verzicht zu üben, lässt sich von den meisten Frauen nicht umsetzen. Deshalb sollte der Alkoholkonsum soweit möglich eingeschränkt und die Trinkmenge kontrolliert werden.
Wenn das nicht gelingt, kann Hilfe bei der Suchtberatungsstelle vor Ort gesucht werden. Auch der Rat eines Arztes oder der Kontakt zu Kindern mit FASD kann hilfreich sein.
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