Gemeinhin wird in der öffentlichen Wahrnehmung zwischen Drogen, Medikamenten und Alkohol eine Unterscheidung getroffen. Bereits im Untertitel seines Buches „Lieber schlau als blau“ macht der Autor Johannes Lindenmeyer Schluss mit dieser gesellschaftlich bedingten Abgrenzung.
Eine stoffgebundene Abhängigkeit kann ohne wesentlichen Unterschied durch illegale Drogen, mehr oder weniger legale Medikamente oder durch in jedem Supermarkt erhältlichen Alkohol verursacht werden. Der Weg in die Abhängigkeit, fokussiert auf die häufigen Suchtmittel Alkohol und Pillen, wird in Lindenmeyers Buch sachlich, aber nicht zu trocken beschrieben.
Das Buch vermittelt distanziert und dennoch eindringlich die Mechanismen, die zur Entstehung einer stoffgebundenen Sucht führen. Die heute anerkannten und in den Therapiestätten durchgeführten Behandlungsmethoden, die den psychologischen Aspekt der Abhängigkeit in den Vordergrund stellen und den physiologischen Auswirkungen der Suchtmittel nicht immer genügend Bedeutung beimessen, werden in dem Buch umfassend beschrieben und kommentiert.
Auch die Maßnahmen, die zur Vermeidung des bei den meisten Süchtigen auftretenden Rückfalls hilfreich sein können, führt Lindenmeyer auf. Insgesamt ist „Lieber schlau als blau“ ein hilfreiches und informatives Sachbuch, das sich für Abhängige, deren Angehörige und alle, die in irgendeiner Form mit der Thematik der stoffgebundenen Abhängigkeiten befasst sind, zu empfehlen ist, um bereits Bekanntes noch einmal einer zusammenhängenden Auffrischung zu unterziehen.
Ansonsten eignet sich das Buch insbesondere für den Personenkreis, der mit der Thematik wenig vertraut ist und immer noch glaubt, dass die bewusstseinsverändernde Wirkung und die Gefährlichkeit von Suchtmitteln von ihrem rechtlichen Status geprägt seien.
Letzte Aktualisierung am 2025-02-10 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API