„Rettung aus der Hölle Alkohol“, von Rene Zeiner ist autobiografisch. Es beschreibt den ganz normalen Weg, den die meisten Alkoholiker beschreiten.
Vom gesellschaftlich tolerierten Konsum des Rauschmittels, von den ersten Besäufnissen in der Jugend, von der Lust und der Freude am Rausch. Schließlich von der Erkenntnis, dass die Lust und die Freude der Sucht gewichen sind, mit allen ihren Zwängen.
Dass Erkenntnis allein dem Süchtigen nicht zu Abstinenz verhilft, auch das macht das Buch von Zeiner deutlich. Die Minderheit, die es dann doch schafft sich selbst zu helfen und Hilfe anzunehmen, wird durch den Autor gut repräsentiert. Ein Buch also, das einem Abend in der Selbsthilfegruppe nicht unähnlich ist.
Hier findet jeder Trinker die Parallelen zu seinem eigenen Abstieg, ohne erhobenen Zeigefinger wird dem Alkoholiker der Spiegel vorgehalten. Die Essenz vieler Selbsthilfesitzungen ist in Zeiners Buch auf Papier gebracht. Das macht das Buch zu einem guten Buch, schränkt aber gleichzeitig die Leserschaft stark ein.
Der interessierte Laie, der Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch nicht zu unterscheiden weiß, wird dies auch nach Kauf dieses Buches nicht können, denn es wird halb gelesen im Bücherregal verstauben, da es keinen echten Spannungsbogen hat, der zum Weiterlesen animiert.
Der trinkende Alkoholiker wird sich hüten, das Buch zur Hand zu nehmen, weil der Süchtige die Konfrontation mit seiner Krankheit verabscheut. Aber trockene Alkoholkranke und deren Angehörige werden das Buch verschlingen und es wird ihnen bei ihrem lebenslangen Versuch der Rückfallvermeidung ein kleines Stück weit helfen. Allein das macht das Buch wertvoll und lesenswert, wenn auch nur für eine bestimmte Klientel.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API