„Treppe in die Dunkelheit: Eine Suchtgeschichte“, von Stefan Flügler wird sicherlich keinen Literaturpreis erhalten.
Die Sprache des Autors ist klar und einfach, die Sätze sind kurz und prägnant, auf komplizierte grammatische Konstrukte wird verzichtet.
Was zuerst wie ein Makel erscheint, macht das Buch zu etwas Besonderem, denn es ist ganz und ganz allein das Buch von Stefan Flügler, in Inhalt und Form ein autobiografisches Buch der besonderen Art.
Der Inhalt ist für Leser, denen das Thema der Abhängigkeit von Alkohol und anderen Drogen geläufig ist, keine Offenbarung.
Der Autor beschreibt eine recht typische Alkoholiker-Kindheit, in der der trinkende proletenhafte Vater und der schmierige erfolgreiche ebenfalls trinkende Stiefvater genauso ihren Platz finden wie der erste Rausch im Alter von zwölf Jahren.
Nichts Neues, keine Überraschung mag der erste Gedanke zu diesem Buch sein. Überraschend ist jedoch die Art und Weise, mit der der Autor es trotzdem vermag, den Leser zu fesseln.
Denn dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite authentisch, es strotzt geradezu vor echtem Leben, dem Leben von Stefan Flügler, der beim Lesen mit im Raum zu sein scheint.
Die ehrliche Beschreibung des Weges in die Abhängigkeit, die erst nach 17 Jahren gestoppt werden konnte, ist dadurch ungewöhnlich eindringlich, eine echte, ehrliche und wirkliche Lebensgeschichte.
Das macht das Buch lesenswert, denn jede wirklich wahre Suchtgeschichte biete Hilfe an.
Für alle, die der Sucht entkommen sind und weiter trocken leben wollen, aber auch für Angehörige und Interessierte, die mit dem Buch an dem Leben eines Trinkers teilhaben können.
Ganz eng, für einige vielleicht zu eng.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API