Schlafapnoe mit Atemmaske schlafen.
Foto von REGINE THOLEN auf Unsplash
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Alkohol und Schlafapnoe

Wer schläft, sündigt nicht. Ein Gläschen Wein (oder auch mehr) sorgt für einen ruhigen Schlaf. Wirklich? Die alte Hausapotheken-Weisheit stimmt nur bedingt. Im schlimmsten Fall sorgt der Alkohol nämlich für einen sehr ungesunden Schlaf. Es drohen Atemaussetzer und diese Schlafapnoen schaden sowohl kurz- als auch langfristig der Gesundheit.
Autor: Andre
Aktualisiert: 22. September 2023

Was ist Schlafapnoe?

Viele Menschen schnarchen beim Schlafen. Einige selten, andere früher oder später, viele auch regelmäßig. Spätestens hier sollte man als Schnarch-Zuhörer hellhörig werden- im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Schnarchen kann eine Vorstufe zur Schlafapnoe sein. Diese wiederum kann die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall droht sogar Lebensgefahr.

Die typischen Schnarchgeräusche entstehen dadurch, dass Gaumensegel und Zungengrund beim Atmen zu flattern beginnen. Das jedoch ist nur der Anfang. Schlafapnoe bedeutet dass die Atmung zwischenzeitlich aussetzt. Wer einem Schnarcher mehr oder weniger freiwillig zuhört, kennt das vielleicht. Der Schnarcher sägt munter ganze Wälder ab. Doch zwischendurch macht das Sägewerk Pause, die Säge stellt ihre Arbeit ein. Plötzlich dann ein explosionsartiges Aufbäumen, einen aufbegehrender Protestschnarcher und dann müssen die nächsten Bäume dran glauben. Bis zum nächsten Aussetzer.

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Was ist an Schlafapnoen so schlimm?

Was hier etwas Comedy- artig beschrieben wurde, hat leider einen ernsten Hintergrund. Denn tatsächlich kann es sein, dass bei einem Schnarcher zeitweise die Atmung aussetzt. Das kann nur einige Sekunden dauern aber es kann sogar mehrere Minuten dauern. Genau darin liegt das Problem: der Körper, insbesondere das Gehirn, wird in dieser Zeit nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das kann kurzzeitig und vor allem langfristig schwere gesundheitliche Folgen haben. Dazu gehören schwere Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfälle und mehr.

Problem: alleine zu leben, keine Kontrolle zu haben. Wer alleine lebt, lebt doppelt gefährlich. Denn meist weiß er gar nicht, dass er schnarcht. Wenn eine solche Person nicht zufällig in Gesellschaft anderer (ein)schläft und diese ihn auf das Schnarchen aufmerksam machen, wird sie es möglicherweise nie erfahren.

Es gibt aber einige Hinweise, die auf ein mögliches Schnarchproblem hinweisen:

  •     Der Schlafapnoe-Patient fühlt sich morgens wie gerädert.
  •     Häufiges Aufwachen oder Aufschrecken und schlechter Schlaf
  •     Müdigkeit und Konzentrationsproblemen im Tagesverlauf
  •     Gesteigertes Schlafbedürfnis oder Sekundenschlaf sind weitere Folgen, die beim    Führen von Maschinen oder beim Autofahren zu Unfällen führen können.

Im Zweifelsfall sollte man deshalb unbedingt einen Arzt konsultieren und sich gegebenenfalls in ein Schlaflabor einweisen lassen. Dort wird man klären, ob tatsächlich ein Schnarchproblem vorliegt und welche Maßnahmen zu treffen sind.

Welche Hilfen gibt es?

Je nach Art der Schlafstörung gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln gegen das Schnarchen. Teilweise handelt es sich um mehr oder weniger bewährte Hausmittel, Schlafhilfen wie Antischnarchkissen oder etwa dem Schnarcher die Nase zuzuhalten. Bei einer schweren Schlafapnoe muss der Patient sogar mit einer Atemmaske schlafen, um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Diese CPAP-Therapie ist in der Regel als lebenslange Therapie zu sehen.


Als mechanische Hilfsmittel haben sich auch die sogenannten Protrusionsschienen (Antischnarchschienen oder Schnarcherschienen) bewährt. Diese sind Aufbißschienen ähnlich und schieben den Unterkiefer leicht nach vorne. Sie sollen so ein freieres Atmen beim Schlafen ermöglichen. Die Schienen sollten vom Zahnarzt angepasst werden. Sie sind jedoch nicht mit den Knirscherschienen gegen das Zähneknirschen zu verwechseln. Studien haben gezeigt, dass Schnarchschienen erfolgreich gegen Schnarchen und Schlafapnoe eingesetzt werden können.

Welche Rolle spielt der Alkohol bei der Schlafapnoe?

Die spannende Frage ist nun, was Schlafapnoe mit Alkoholkonsum zu tun hat. Generell kann man festhalten, dass Alkohol entspannt. Entspannung kann auch bedeuten. Erschlaffung der Gaumenmuskulatur. So kann Schnarchen entstehen. Alkohol wird auch benutzt, um Schlafprobleme vermeintlich zu beheben. Viele Menschen, die von Sorgen geplagt sind und deshalb nur schlecht einschlafen können, greifen zum Alkohol. Oft sind es nicht nur kleine Mengen, die gerne als Schlummertrunk eingesetzt werden- besonders wenn Abhängigkeit ins Spiel kommt.

Eine Untersuchung der Universität Wisconsin an über 775 Männern und über 645 Frauen legte dar, dass Alkoholkonsum Schnarchen und Schlafapnoe verursachen kann und zwar zumeist bei den männlichen Testkandidaten. Dass dieser Effekt bei den Frauen nicht nachgewiesen werden konnte, könnte daran liegen, dass der Alkoholkonsum bei dieser Personengruppe generell geringer war und somit weniger Wirkung zeigte.

Doch ob die Probleme durch die allgemeinen Lebensumstände bedingt sind oder durch Schnarchen, ist letztlich zweitrangig. Sobald das Schafproblem mit Alkohol bekämpft wird, beginnt ein gefährlicher Teufelskreis: Alkohol verstärkt das Schnarchen und die Gefahr der Schlafapnoe. Hinzu kommt auch verstärkter Harndrang. Schlechter Schlaf wiederum verringert die Tagesform,  Einschlafprobleme werden mit verstärktem Alkoholkonsum bekämpft. Die Frage nach Henne und Ei ist dabei eher müßig. Wichtiger ist es, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

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Das funktioniert nur in den seltensten Fällen ohne äußere Hilfe. Bei massivem Alkoholkonsum ist Entzug eine der wichtigsten Maßnahmen.
Außerdem ist die Erkenntnis wichtig, dass Alkohol kein Schlafmittel ist. Übrigens: wer in einer Partnerschaft lebt, diszipliniert sich mehrfach. Die nächtlichen Schnarchkonzerte werden nicht unbeanstandet bleiben und eine Alkoholfahne des Bettpartners wird evtl. auch nicht toleriert. Auf Dauer lassen sie den Partner ebenfalls schlecht schlafen was auch zu Lasten seiner körperlichen und psychischen Gesundheit geht.

Mit freundlicher Unterstützung von http://snorflex.de

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Eine Antwort zu „Alkohol und Schlafapnoe“

  1. Céline S.

    Guten Morgen,

    ich durchforste gerade das Internet nach jeglichen Informationen, wie man denn das Schnarchen im Allgmeinen verhindern kann – und jetzt stoße ich auf euren Artikel und bin schlicht weg GESCHOCKT : “ Denn Schnarchen kann eine Vorstufe zur Schlafapnoe sein. Diese wiederum kann die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall droht sogar Lebensgefahr.“

    Eigentlich habe ich aus meiner Wut heraus, da ich aufgrund des Schnarchens meines Freundes heute schon wieder selbst nicht schlafen konnte, einfach nach einer simplen Lösung gesucht wie man das ganze nur unterbinden kann – und jetzt stelle ich tatsächlich fest, dass Schnarchen bis hin zu einer ernsten bedrohlichen Lebensgefahr führen kann (?) Ich habe tatsächlich zu beginn des Artikels geglaubt, das sei ein guter Aprilscherz, bis ihr auch ebenfalls darauf hingewiesen habt “ (…) Comedy- artig beschrieben wurde, hat leider einen ernsten Hintergrund“. Nun frage ich mich: Warum nur weiß davon keiner? Ich habe von einer derartigen „Krankheit“ noch nie gehört. Glücklicherweise „leidet“ mein Freund nicht an einem deratigen ALkoholkonsum, das wohl dieses Problem verstärkt hervorrufen kann. Nichts desto trotz frage ich mich nun, ob denn eine Schnarchschiene von Snorban, die ich nun als ein wirksames Mittel gegen Schnarchen gefunden habe, derartiges ebenso verhindern kann bzw. darauf Verlass ist? Inwieweit ist denn eine Schnarchmaschine über Nacht angenehm zu tragen? Fakt ist: Ich halte diesen Lärm in der Nacht nicht mehr aus – es muss sich was ändern.
    Danke für diesen sehr informativen Artikel.
    Lieben Gruß von Céline

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